
90 Minuten geballtes Praxiswissen über KI-Agenten
Am 14. Oktober 2025 kamen über 100 Teilnehmende zusammen, um von zwei Experten zu lernen: Patrick Kunzer, Partner Success Manager bei IONOS, und Oliver Schulze, Geschäftsführer der agorum® Software GmbH, teilten ihre Erfahrungen aus hunderten erfolgreichen KI-Projekten. Das Besondere: Keine theoretischen Versprechen, sondern konkrete Praxisbeispiele, Live-Demonstrationen und ehrliche Einschätzungen zu Chancen und Herausforderungen.
Die zentrale Botschaft des Webinars war klar: KI-Agenten sind heute schon produktiv einsetzbar und liefern messbare Ergebnisse. Unternehmen, die jetzt handeln, sichern sich entscheidende Wettbewerbsvorteile. Dabei geht es nicht um den Einsatz von KI um der Technologie willen, sondern um echte Geschäftsmehrwerte.
"Wir sehen bei unseren Kunden Effizienzsteigerungen von 30 bis 40 Prozent – und das bereits in den ersten Wochen nach der Implementierung", berichtete Oliver Schulze aus der Praxis. Diese Zahlen sind keine Ausnahme, sondern werden durch konkrete Use Cases und messbare KPIs belegt.
Die Marktlage: Warum KI-Agenten jetzt den Unterschied machen
Patrick Kunzer eröffnete das Webinar mit einer prägnanten Marktanalyse: "Der KI-Markt explodiert förmlich. Wir sehen ein Wachstum von über 30 Prozent jährlich, und Unternehmen investieren massiv in KI-Technologien. Aber – und das ist entscheidend – viele wissen noch nicht genau, wie sie KI gewinnbringend einsetzen sollen."
Die Herausforderung liegt nicht in der Verfügbarkeit von KI-Technologie, sondern in der sinnvollen Integration in bestehende Geschäftsprozesse. Genau hier setzen KI-Agenten an: Sie sind keine isolierten Tools, sondern intelligente Assistenten, die sich nahtlos in die Unternehmenslandschaft einfügen.
Aktuelle Studien zeigen die Dynamik des deutschen KI-Marktes:
- 36% der deutschen Unternehmen nutzen bereits KI – eine Verdoppelung gegenüber 2024 (20%), wie die Bitkom-Studie vom September 2025 zeigt
- 47% planen oder diskutieren aktuell den KI-Einsatz – ein deutlicher Anstieg gegenüber 37% im Vorjahr
- 23% der Unternehmen haben bereits mehr als die Hälfte ihrer KI-Experimente in die Produktion überführt, so die Deloitte KI-Studie Q4/2024
- Die größten Hürden: 53% nennen fehlendes technisches Know-how und rechtliche Verunsicherung als Haupthemmnisse (Bitkom 2025)
- 81% der Unternehmen sind überzeugt, dass KI die wichtigste Zukunftstechnologie ist – ein klarer Anstieg gegenüber 73% im Vorjahr
- Der größte Treiber: Kostendruck und Fachkräftemangel zwingen zur Automatisierung – 31% glauben, dass KI den Fachkräftemangel lindern wird
Oliver Schulze ergänzte: "Der Markt ist reif. Die Technologie ist da, die Akzeptanz steigt rasant, und die ersten Erfolgsgeschichten zeigen, was möglich ist. Die BCG-Studie bestätigt: 72% der Beschäftigten weltweit nutzen bereits regelmäßig generative KI. Wer jetzt nicht handelt, wird in zwei Jahren aufholen müssen – und das wird teuer."

Praktische Use Cases: So arbeiten KI-Agenten in der Realität
Das Herzstück des Webinars bildeten die konkreten Anwendungsfälle. Oliver Schulze präsentierte beeindruckende Beispiele aus der Praxis mit ALBERT | AI:
1. Der Rechnungsverarbeitungs-Agent
"Stellt euch vor, eine Rechnung kommt per E-Mail rein. Der Agent erkennt automatisch, dass es eine Rechnung ist, extrahiert alle relevanten Daten – Rechnungsnummer, Datum, Positionen, Beträge – und übergibt sie direkt ans ERP-System. Bei Unstimmigkeiten fragt er intelligent nach oder leitet an den richtigen Mitarbeiter weiter."
Die Zeitersparnis: Von durchschnittlich 5-10 Minuten manueller Bearbeitung auf unter 30 Sekunden automatisierte Verarbeitung.
2. Der Vertriebs-Agent für Angebotserstellung
Ein besonders beeindruckendes Beispiel: "Unser Vertriebs-Agent erstellt auf Basis einer einfachen Anfrage ein vollständiges Angebot. Er zieht Produktinformationen, prüft Lagerbestände, kalkuliert Preise und generiert ein professionelles PDF – alles in wenigen Minuten statt Stunden."
3. Der Dokumentensortierungs-Agent
"Hunderte Dokumente landen täglich in Unternehmen. Unser Agent analysiert den Inhalt, erkennt die Dokumentenart und sortiert sie automatisch in die richtige DMS-Struktur ein. Mit einer Trefferquote von über 95 Prozent."

Die Partnerschaft: agorum® und IONOS als Erfolgsgarant
Patrick Kunzer betonte die Bedeutung der Partnerschaft: "IONOS und agorum® ergänzen sich perfekt. Wir liefern die sichere, skalierbare Cloud-Infrastruktur nach deutschen Standards, agorum® bringt die KI-Expertise und die Business-Software. Gemeinsam bieten wir eine Komplettlösung, die sofort einsatzbereit ist."
Die Vorteile der Partnerschaft im Detail:
- 100% DSGVO-konform: Alle Daten bleiben in Deutschland, vollständige Compliance garantiert
- Skalierbare Infrastruktur: Von kleinen Pilotprojekten bis zu unternehmensweiten Rollouts
- Persönlicher Support: Keine anonymen Hotlines, sondern direkte Ansprechpartner
- Gemeinsame Innovation: Kontinuierliche Weiterentwicklung basierend auf Kundenfeedback
- Faire Preismodelle: Transparente Kosten, keine versteckten Gebühren
"Wir sehen uns nicht als Lieferanten, sondern als Partner auf Augenhöhe", ergänzte Oliver Schulze. "Unsere Kunden profitieren von fast 30 Jahren Erfahrung in der Digitalisierung kombiniert mit modernster KI-Technologie."

Live-Demo: ALBERT | AI in Aktion
Ein absolutes Highlight war die Live-Demonstration von ALBERT | AI. Oliver Schulze zeigte in Echtzeit, wie der KI-Agent arbeitet:
"Schaut her, ich leite jetzt eine E-Mail mit einer Kundenanfrage an ALBERT weiter. Er erkennt automatisch den Kontext, extrahiert die relevanten Informationen und erstellt einen Antwortentwurf. Dabei greift er auf unsere Wissensdatenbank zu, prüft verfügbare Ressourcen und formuliert eine professionelle Antwort."
Die Demonstration zeigte eindrucksvoll:
- Kontextverständnis: ALBERT versteht komplexe Anfragen und deren Zusammenhänge
- Datenzugriff: Nahtlose Integration in bestehende Systeme (ERP, CRM, DMS)
- Mehrsprachigkeit: Automatische Erkennung und Antwort in der Kundensprache
- Qualitätssicherung: Der Agent markiert unsichere Stellen zur menschlichen Überprüfung
- Lernfähigkeit: Kontinuierliche Verbesserung durch Feedback
Besonders beeindruckt waren die Teilnehmenden von der Geschwindigkeit: "Was normalerweise 20-30 Minuten dauert, erledigt ALBERT in unter einer Minute", demonstrierte Schulze live.
Webinar-Aufzeichnung


Quick Wins: Sofort umsetzbare Erfolgsstrategien
Patrick Kunzer präsentierte konkrete Quick Wins, die Unternehmen sofort umsetzen können:
1. E-Mail-Automatisierung als Einstieg
"Startet mit der E-Mail-Klassifizierung. Ein Agent, der eingehende Mails vorsortiert und an die richtigen Stellen weiterleitet, spart täglich Stunden und ist in wenigen Tagen implementiert."
2. FAQ-Beantwortung automatisieren
"80 Prozent aller Kundenanfragen sind Standardfragen. Ein KI-Agent, der auf eure Dokumentation zugreift, kann diese sofort beantworten. ROI oft schon nach vier Wochen."
3. Dokumentenextraktion für Routineprozesse
"Lieferscheine, Bestellungen, Rechnungen – alles Dokumente mit strukturierten Daten. KI-Agenten extrahieren diese fehlerfrei und übergeben sie an eure Systeme."
4. Meeting-Protokolle und Zusammenfassungen
"Nach jedem Meeting eine KI-generierte Zusammenfassung mit Action Items – das steigert die Produktivität enorm."
5. Erste Übersetzungen und Lokalisierungen
"Produktbeschreibungen, Anleitungen, Marketing-Texte – KI-Agenten übersetzen kontextgerecht und markenkonform."
Q&A Session Die wichtigsten Fragen von Experten beantwortet
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Wie funktioniert die Dokumentensortierung bei gescannten Dokumenten?
Oliver Schulze: "Gute Frage! Bei gescannten Dokumenten nutzen wir tatsächlich OCR, um den Volltext zu extrahieren. Dieser Text wird dann intelligent aufbereitet – wir geben nicht einfach alles in den Prompt. Stattdessen analysiert ALBERT zunächst die Dokumentenstruktur, identifiziert Schlüsselbegriffe und gleicht diese mit der Ordnerstruktur ab. Der Agent lernt dabei aus vergangenen Zuordnungen und wird immer besser. Bei einem unserer Kunden haben wir so eine Trefferquote von 97 Prozent erreicht."
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Wie hoch ist die realistische Fehlerquote bei KI-Agenten?
Oliver Schulze: "Das ist eine sehr wichtige und ehrliche Frage. Die Fehlerquote hängt stark vom Use Case ab. Bei der Rechnungskontierung liegen wir bei etwa 2-3 Prozent Fehlerquote – das ist oft besser als menschliche Bearbeitung. Bei komplexeren Aufgaben wie der Angebotserstellung kann es bei 5-8 Prozent liegen. Wichtig ist: Wir bauen immer Sicherheitsmechanismen ein. Der Agent markiert unsichere Entscheidungen und gibt sie zur Prüfung frei. So kombinieren wir KI-Effizienz mit menschlicher Qualitätssicherung."
Patrick Kunzer ergänzt: "Entscheidend ist auch das kontinuierliche Lernen. Die Fehlerquote sinkt mit der Zeit deutlich, wenn der Agent Feedback erhält."
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Werden beim Bild-Verschlagwortungsagent auch Vision-Modelle eingesetzt?
Oliver Schulze: "Absolut! Wir nutzen multimodale Modelle, die sowohl Bilder als auch Text verstehen. Der Agent analysiert das Bild selbst – erkennt Objekte, Personen, Szenen – und kombiniert das mit dem Kontext, in dem das Bild verwendet wird. So entstehen präzise, SEO-optimierte Schlagworte. Bei einem Kunden im E-Commerce hat das die Auffindbarkeit der Produkte um 40 Prozent verbessert."
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Wie richte ich eine KI-Wissenszentrale ein, die auf verschiedene Quellen zugreift?
Oliver Schulze: "ALBERT arbeitet mit unserem Model Context Protocol (MCP). Du kannst verschiedenste Datenquellen anbinden: Webseiten werden gecrawlt und indexiert, Dokumentationen werden über APIs angebunden, interne Dokumente kommen aus dem DMS. Das Geniale: ALBERT versteht die Zusammenhänge zwischen den Quellen. Du musst nur definieren, welche Systeme relevant sind – den Rest macht die KI. Die Einrichtung dauert je nach Umfang zwischen einem Tag und einer Woche."
Patrick Kunzer: "Aus Infrastruktur-Sicht ist wichtig: Die Daten bleiben in deiner Kontrolle. Alles läuft in der deutschen IONOS-Cloud, DSGVO-konform und sicher."
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Wie wird eine EML-Datei technisch in den Prompt integriert?
Oliver Schulze: "Sehr technische Frage – gefällt mir! Die EML-Datei wird tatsächlich vorverarbeitet. agorum core hat einen Parser, der die E-Mail in strukturierte Daten umwandelt: Header-Informationen, Body-Text, Anhänge werden separat extrahiert. Diese aufbereiteten Daten gehen dann als strukturierter Input an den KI-Agenten. Der Vorteil: Der Agent versteht sofort, was Absender, Betreff, Inhalt und Anhänge sind, ohne selbst parsen zu müssen. Das macht die Verarbeitung schneller und zuverlässiger."
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Welche konkreten Quick Wins gibt es aus der Praxis?
Patrick Kunzer: "Aus unserer Erfahrung mit hunderten Kunden kann ich sagen: Die schnellsten Erfolge sehen wir bei der E-Mail-Klassifizierung – oft schon nach zwei Tagen produktiv. Dokumentenextraktion für Rechnungen ist nach einer Woche einsatzbereit. Ein Kunde hat allein damit drei Vollzeitstellen eingespart. FAQ-Automatisierung reduziert Support-Tickets um bis zu 60 Prozent. Und mein persönlicher Favorit: Automatische Angebotserstellung. Ein Kunde hat die Zeit von Anfrage bis Angebot von zwei Tagen auf zwei Stunden reduziert."

Best Practices und Lessons Learned
Die Experten teilten wertvolle Erkenntnisse aus zahlreichen Implementierungen:
Was funktioniert besonders gut:
- Klein starten, schnell skalieren: "Beginnt mit einem überschaubaren Use Case, sammelt Erfahrungen und rollt dann aus", empfiehlt Oliver Schulze
- Mitarbeiter einbinden: "KI ersetzt keine Menschen, sondern macht sie produktiver. Kommuniziert das klar", betont Patrick Kunzer
- Qualität vor Quantität: "Lieber einen Prozess perfekt automatisieren als zehn halbherzig"
- Feedback-Loops etablieren: "KI-Agenten werden durch Nutzerfeedback kontinuierlich besser"
- Compliance von Anfang an: "Datenschutz und Sicherheit sind keine Add-ons, sondern Grundvoraussetzungen"
Häufige Stolpersteine vermeiden:
- Unrealistische Erwartungen: "KI ist kein Wundermittel. Sie ist ein mächtiges Werkzeug, das richtig eingesetzt werden muss"
- Fehlende Datenbasis: "Ohne saubere Daten keine gute KI. Investiert in eure Datenqualität"
- Isolation von IT und Fachbereich: "Erfolgreiche KI-Projekte brauchen beide Perspektiven"
- Vernachlässigung des Change Managements: "Die beste Technologie nutzt nichts, wenn sie nicht akzeptiert wird"
Der Weg nach vorn: Deine nächsten Schritte
Das Webinar endete mit konkreten Handlungsempfehlungen für die Teilnehmenden:
1. Analyse des Status Quo
"Identifiziert eure größten Zeitfresser und repetitiven Prozesse. Das sind eure ersten Kandidaten für KI-Automatisierung", rät Oliver Schulze.
2. Pilot-Projekt definieren
Patrick Kunzer empfiehlt: "Wählt einen Use Case mit hohem Potenzial aber überschaubarem Risiko. E-Mail-Klassifizierung oder Dokumentensortierung sind ideale Startpunkte."
3. Partner und Technologie wählen
"Achtet auf DSGVO-Konformität, Skalierbarkeit und Support. Eine gute Partnerschaft ist erfolgentscheidend."
4. Team vorbereiten
"Schult eure Mitarbeiter, baut Ängste ab und zeigt die Vorteile auf. KI-Akzeptanz ist ein Erfolgsfaktor."
5. Messen und optimieren
"Definiert klare KPIs, messt den Erfolg und optimiert kontinuierlich. KI-Projekte sind nie fertig'."
Fazit: KI-Agenten sind keine Zukunft – sie sind Gegenwart
Das Webinar hat eindrucksvoll gezeigt: KI-Agenten sind keine theoretische Zukunftsvision, sondern heute schon produktiv im Einsatz. Die Kombination aus der ALBERT | AI Plattform von agorum® und der sicheren IONOS Cloud-Infrastruktur bietet deutschen Unternehmen eine sofort einsetzbare, DSGVO-konforme Lösung.
Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
- KI-Agenten steigern die Effizienz um 30-40% – bereits in den ersten Wochen
- Quick Wins sind in wenigen Tagen umsetzbar – ohne monatelange Projekte
- Die Technologie ist ausgereift – Fehlerquoten liegen oft unter menschlichem Niveau
- DSGVO-Konformität ist gewährleistet – mit deutschen Partnern und Infrastruktur
- Der ROI ist schnell erreicht – oft schon nach 4-8 Wochen
Oliver Schulze fasste treffend zusammen: "Wir stehen erst am Anfang einer Revolution. KI-Agenten werden in zwei Jahren so selbstverständlich sein wie heute E-Mail. Unternehmen, die jetzt starten, werden die Gewinner von morgen sein."
Patrick Kunzer ergänzte: "Die Frage ist nicht ob, sondern wie schnell du KI in deine Prozesse integrierst. Mit den richtigen Partnern ist der Einstieg einfacher als viele denken."

Weiterführende Ressourcen
Du hast das Webinar verpasst oder möchtest tiefer einsteigen? Hier findest du weitere Möglichkeiten:
Webinar-Aufzeichnungen und Materialien:
- Mit KI zum Wettbewerbsvorteil: Praxisbeispiele & Prompting
- Mit KI zu 40% Effizienzsteigerung bei Otto Lehmann GmbH
- KI-Agenten verstehen: Was sie sind und warum jetzt jeder darüber spricht
Persönliche Beratung und Demo:
Möchtest du ALBERT | AI live für deine Use Cases erleben? Das Team von agorum® und IONOS bietet:
- Individuelle Demo-Sessions mit deinen konkreten Anwendungsfällen
- Use-Case-Workshops zur Identifikation der besten Einstiegspunkte
- Proof of Concepts für ausgewählte Prozesse
- Begleitung von der Idee bis zum erfolgreichen Rollout
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